• Marktstand mit frischem Obst und Gemüse aus der Nordsee-Region.
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Regionalität als Erfolgsfaktor

Gäste kommen nicht nur zum Ausruhen oder Abschalten an die Nordsee. Sie wünschen sich Erlebnisse, die sie berühren. Sie möchten das kennenlernen, was die Region ausmacht - Geschichten, Menschen, Eigenheiten. Dazu gehört auch die Natur, insbesondere das Weltnaturerbe Wattenmeer, das nicht nur das Landschaftsbild prägt, sondern auch das Lebensgefühl vor Ort.

Hintergrund

Was vielen Gästen wichtig ist, sind persönliche Eindrücke und regionale Angebote. Sie wollen wissen, woher ein Produkt stammt, wer dahintersteht und was es besonders macht. Und es ist ihnen wichtig, dass ihr Urlaub der Region guttut – durch nachhaltiges Handeln und die Unterstützung der lokalen Wirtschaft.

Dies ist eine große Chance für Gastgeberinnen und Gastgeber, die auf Regionalität setzen; für Betriebe, die Einblicke geben; für alle, die etwas anbieten, das persönlich ist – nah dran an den Menschen und ihrer Umgebung.

Authentisch & individuell – warum diese Erlebnisse zählen

Viele Reisende suchen nach Angeboten, die echt, persönlich und ortstypisch sind. Authentische und individuelle Urlaubserlebnisse entstehen dort, wo Gäste spüren: Das gehört wirklich hierher – nichts ist austauschbar oder inszeniert. Solche Erlebnisse wirken emotional nach. Sie werden weitererzählt, positiv bewertet und oft zum eigentlichen Highlight der Reise.

Authentizität im Tourismus meint gelebte Kultur, glaubwürdige Angebote und echte Begegnungen – keine Show, keine Kulisse. Sie zeigt sich in kleinen Details und dem Verzicht auf künstlich gestaltete Erlebnisse. Authentisch ist z.B. ein Menü mit Zutaten aus der Umgebung oder eine Führung, bei der persönliche Geschichten mit Bezug zur Region erzählt werden, die nicht im Reiseführer stehen.

Individuelle Erlebnisse sind persönlich, überraschend und nicht standardisiert. Sie ermöglichen Gästen eigene Entdeckungen und schaffen Raum für Begegnungen statt durchgetakteter Abläufe. Das kann ein kurzer Austausch mit dem Gastgeber sein oder die spontane Einladung, einem lokalen Handwerk über die Schulter zu schauen.

Regionalität als Schlüssel zum touristischen Erfolg

Regionalität ist der sichtbare Beweis für Echtheit und ein zentrales Element für ein glaubwürdiges, individuelles Reiseerlebnis. Produkte, Speisen und Begegnungen mit klarem Ortsbezug erzählen Geschichten von Menschen, Landschaften, Handwerk und Tradition. Authentizität und Regionalität gehören für viele Reisende zu den wichtigsten Urlaubserlebnissen. Für touristische Anbieter an der Nordsee bietet das eine große Chance – vorausgesetzt, Regionalität wird aktiv gelebt, sichtbar gemacht und konsequent kommuniziert.

  • Essen ist einer der direktesten Zugänge zur Kultur eines Ortes. Ob Fisch vom Kutter oder Lamm von der lokalen Salzwiese oder hausgemachter Apfelkuchen nach Familienrezept – regionale Küche erzählt Geschichten. Transparente Herkunftsangaben, kleine Hinweise auf der Speisekarte oder digitale Kurzporträts der Erzeuger schaffen Vertrauen. Auch vegetarische und vegane Gerichte mit regionalem Bezug sollten sichtbar und zeitgemäß präsentiert werden.
  • Regionale Produkte in der Unterkunft oder im Shop machen die Region sichtbar – über Geruch, Haptik und Design. Lokale Pflegeprodukte im Hotelzimmer sind ein Beispiel oder Handgefertigtes aus lokalen Manufakturen - ein Souvenir, das eine nachhaltige Alternative zu Massenware bietet.
  • Ebenso prägen positive persönliche Begegnungen und Erlebnisse die Urlaubserinnerung. Ob bei einem Gespräch an der Rezeption, beim Blick hinter die Kulissen auf dem benachbarten Bauernhof oder einer Führung durch den Ort mit Einheimischen. Gerade in der Nebensaison bieten solche Formate einen besonderen Mehrwert: Die Atmosphäre ist entspannter, es gibt mehr Zeit für Gespräche – ideale Voraussetzungen für individuelle und authentische Erlebnisse.
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Regionalität zahlt auf Nachhaltigkeit ein – ökologisch, sozial und wirtschaftlich

Wer auf regionale Produkte, Dienstleistungen und Partnerschaften setzt, investiert automatisch in Nachhaltigkeit – und das gleich auf mehreren Ebenen: ökologisch, sozial und wirtschaftlich.

Kurze Transportwege verringern den CO₂-Ausstoß. Saisonale Produkte fördern einen ressourcenschonenden Umgang mit Lebensmitteln und helfen, Verschwendung zu vermeiden. Auch Verpackungsmüll lässt sich durch Direktvermarktung oder Nachfüllsysteme reduzieren – etwa bei Pflegeprodukten in Unterkünften.
Gleichzeitig verbessert die Verwendung lokaler Produkte die regionale Wertschöpfung. Statt über Großhändler zu bestellen, fließt das Geld direkt an Betriebe aus der Umgebung. Das sichert Arbeitsplätze und unterstützt die lokale Wirtschaft. -
Die Zusammenarbeit mit lokalen Produzentinnen und Produzenten stärkt das Miteinander vor Ort, erhält handwerkliche und kulturelle Traditionen und schafft für Touristen authentische Begegnungen mit den Menschen der Region. Gäste schätzen das – sie machen das Reiseerlebnis greifbar und echt.

Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht kann Regionalität ein klarer Vorteil sein. Die Studie „Internationale Sommerpotentiale“ der Österreich Werbung (2023) in Zusammenarbeit mit dem NIT Kiel zeigt: 23 % der deutschen Österreich-Urlauber wären bereit, für nachhaltige Angebote wie regionale Küche einen Aufpreis zu zahlen – im Schnitt 29 € mehr pro Nacht. Besonders jüngere Zielgruppen bis 30 Jahre achten verstärkt auf Aspekte wie Abfallvermeidung, bewussten Konsum und transparente Kommunikation.

Natürlich gibt es auch Herausforderungen: Regionale Produkte sind nicht immer günstiger oder in großen Mengen verfügbar. Auch saisonale Schwankungen können eine Rolle spielen. Dennoch überwiegen die Vorteile – ökologisch, wirtschaftlich und im Hinblick auf die Gästeerwartungen. Wer seine Besonderheiten sichtbar macht, stärkt das Profil des Betriebs und schafft gleichzeitig einen echten Mehrwert für die Region.

Gut zu wissen ...

Regionalität bietet nicht nur ein authentisches Gästeerlebnis, sondern auch konkrete Vorteile für Ihr Marketing. Produkte und Angebote mit lokalem Bezug sind glaubwürdig, differenzieren vom Wettbewerb und ermöglichen ein nachhaltiges Profil – online wie vor Ort.

Das Beste daran: Vieles davon ist bereits vorhanden. Viele Betriebe arbeiten längst mit regionalen Partnerinnen und Partnern zusammen. Doch häufig bleiben diese Bemühungen im Verborgenen. Hier liegt großes Potenzial: Mit kleinen, leicht umsetzbaren Maßnahmen lassen sich diese Stärken sichtbar machen – auf der Website, auf Social Media oder direkt im Betrieb. Es braucht dafür weder ein großes Budget noch viel Zeit, sondern vor allem ein bisschen Aufmerksamkeit für das, was schon da ist.

... und wie mache ich meine Produkte sichtbarer?

Viele Betriebe haben bereits regionale Produkte oder nachhaltige Erlebnisse im Angebot – oft aber ohne sie gezielt zu kommunizieren. Hier gilt: Tu Gutes und rede darüber! Einige Tipps:

  • Pflegen Sie Ihre Angebote im Datenmanager der TA.SH ein. Auf den Webseiten des gemeinsamen Informationsnetzwerks der Tourist-Informationen und Tourismusorganisationen Schleswig-Holsteins werden Veranstaltungen und besuchenswerte Orte (POI) von touristischer Bedeutung veröffentlicht. Sie haben hier die Möglichkeit, Ihre Veranstaltung bzw. Ihren POI zur Eintragung vorzuschlagen.
  • Verlinken Sie auf Partner wie die Schutzstation Wattenmeer oder den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Machen Sie Aushänge an der Rezeption von dort stattfindenden Führungen, Workshops usw.
  • Überlegen Sie, was es in Ihrer Nähe an Veranstaltungen gibt, welche Informationen über ein Gefühl für die Region vermittelt und informieren Sie Ihre Gäste darüber:
    • Welche regionalen Märkte, Veranstaltungen oder Ausstellungen gibt es?
    • Welche lokalen Produkte können Gäste mit nach Hause nehmen?
    • Wo lernen Gäste Natur, Kultur oder Handwerk der Region kennen?

Übrigens: Auf unserer Website haben wir bereits viele regionale Hofmärkte und Cafés mit nützlichen Infos für regionales Einkaufen aufgelistet. Ihr regionaler Betrieb ist noch nicht dabei? Dann pflegen Sie Ihren besuchenswerten Ort direkt in den Datenmananger der TA.SH ein.

Ein Apfelkuchen ist lecker. Ein Apfelkuchen, gebacken mit Äpfeln vom Hof nebenan, wird zum Erlebnis – wenn die Gäste wissen, woher die Zutaten kommen und wer dahintersteckt. Storytelling macht regionale Produkte greifbar und gibt ihnen Charakter. Das geht ganz einfach:

  • kurze Herkunftsangabe auf Speisekarten oder Tafeln
  • Porträts Ihrer Lieferantinnen und Lieferanten auf der Website
  • Karten oder Grafiken, die die Wege regionaler Zutaten zeigen

Instagram & Co. leben von Persönlichkeit. Gäste wollen sehen, was hinter den Kulissen passiert – zeigen Sie Gesichter, Geschichten und Lieblingsorte. Auch kurze Interviews mit Mitarbeitenden oder Mini-Blogartikel machen Ihr Angebot erlebbar. Ein gutes Produkt wirkt nur, wenn es sichtbar ist. Setzen Sie auf Geschichten statt Hochglanzwerbung, auf echte Inhalte statt austauschbarer Claims – und zeigen Sie, was Ihre Region ausmacht. 

Best Practices

Praxisbeispiele zur Inspiration

Feinheimisch

Feinheimisch ist vielen bereits als Netzwerk für authentische, regionale Küche in Schleswig-Holstein bekannt. Produzenten, Gastronomen und Hoteliers setzen sich gemeinsam für hochwertige, nachhaltige Lebensmittel aus der Region ein. Auf der Website finden sich Infos und Links zu Gastro- und Hotelpartnern. Einfach mal reinschauen – auch die Social-Media-Kanäle der Partnerunternehmen bieten viel Inspiration.

mehr über Feinheimisch erfahren

TourisMUT

TourisMUT ist eine Initiative der IDM Südtirol, der Standortagentur des Landes Südtirol, die den Tourismus der Region nachhaltig und innovativ weiterentwickeln möchte. TourisMUT versteht sich als Impulsgeber mit Praxisbeispielen zu nachhaltiger Mobilität, regionaler Küche, Kreislaufwirtschaft oder Energieeffizienz. Die Plattform liefert konkrete Anregungen, wie nachhaltiger Tourismus nicht nur gedacht, sondern auch gelebt werden kann.

mehr über TourisMUT erfahren

  • © Wolfgang Diederich

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