• Aktuelles aus den Museen der Westküste

    Presse 6 - 2025

Aktuelles aus den Museen der Westküste

Urlaub an der Nordsee: Steinzeit, Kunst und Küstenschätze in Schleswig-Holstein

Viel Neues aus alten Zeiten – großes Programm im Steinzeitpark Dithmarschen

Auf Stippvisite in der Steinzeit: Es ist eine ebenso phantastische wie faszinierende Zeitreise, und das auf Grundlage des aktuellen archäologischen Wissenstandes - der „Steinzeitjäger“ gibt einen Einblick in das Leben der Steinzeit. Wie haben die Menschen gelebt, was haben sie gegessen, was haben sie getragen, wie kann man aus Feuerstein Klingen schlagen? So sah der Alltag vor über 7.000 Jahren aus, so hat es geklungen, so hat es gerochen – wie zum Beispiel nach Rauch oder Leder, und manchmal auch nach dem, was die Leute damals gegessen haben. Neu ist in diesem Jahr das Angebot der „Rentierjägerin“. Spannend ist es, in dieses Leben einzutauchen - es ist authentisch im steinzeitlichen Dorf des Steinzeitparks Dithmarschen in Albersdorf, es ist eine Reise in eine längst vergangene Zeit. Auch ein „Steinzeitbauer“ wohnt im jungsteinzeitlichen Dorf und Gäste können aktiv werden, wie beispielsweise bei der Feldbestellung, beim Getreidemahlen und beim Brotbacken. Die Saison der Museumspädagoginnen und Museumspädagogen geht bis Anfang November 2025. Auch ein „Schamane“ ist da, sonntags, und er führt vor, was es mit Kult und Medizin auf sich hatte, so wird auch über chirurgische Behandlungsmethoden der Steinzeit berichtet und das Zusammenleben in den damaligen Gesellschaften erklärt. Neu ist in diesem Jahr (2025) das Angebot der „Rentierjägerin“: an vier Wochenenden wird im Lager der Rentierjägerin das Leben am Ende der letzten Eiszeit auf praktische Weise dargestellt und erläutert, wie zum Beispiel durch das Ziehen einer altsteinzeitlichen Schleppe als Transportmittel. Kräuterwanderungen, Vorführung von steinzeitlichen Jagdwaffen oder eine Ausstellung zur experimentellen Archäologie (ab Ende Juli) sind weitere Beispiele aus dem umfangreichen Programm und den vielfältigen Angeboten im Steinzeitpark Dithmarschen. Es ist ein archäologisches Freilichtmuseum, in dem die Lebensweise der letzten Jäger, Fischer und Sammler vor über 8.000 Jahren sowie der frühen Bauern wie vor 5.000 Jahren erlebt und aktiv entdeckt werden kann. Auf rund vierzig Hektar Kulturlandschaft aus der Zeit der ersten Ackerbauern und Vierzüchter Norddeutschlands. Es ist ein Erlebnis für die ganze Familie: In den Sommermonaten lebt im Park ein Steinzeitjäger oder eine Steinzeitjägerin – sie sind eine Attraktion: bekleidet mit dem, was früher getragen wurde, versiert in Tätigkeiten, die damals lebenswichtig waren. In der Jagd zum Beispiel. So kann man es selbst unter ihrer Aufsicht mal mit Speerwurf oder Bogenschießen probieren. Man kann sich mit selbst hergestellten Farben aus Naturpigmenten schminken oder versuchen, mit Stöcken ein Feuer zu entfachen.  

www.steinzeitpark-dithmarschen.de

 

Meeresleuchten – eine Kunstausstellung im Sylt Museum / Keitum

Mensch – Natur – Wasser: Gerade an der Nordsee und insbesondere auf den Inseln wie Sylt ist es das, was eint und fasziniert. Der Mensch und das Meer gehen oft besondere Beziehungen ein, manches Mal auch intensive gefühlsmäßige und meist sind es bereits Blick und Betrachtung, die berühren. Die Ausstellung „Meeresleuchten“ im Sylt Museum / Keitum zeigt Kunstwerke, die eine tiefe Verbindung zwischen Mensch, Natur und Wasser eint. Es sind sehr unterschiedliche Darstellungsweisen sowie Blicke auf Strand und Meer. Sylt war bereits im frühen 19. Jahrhundert ein Ziel für Künstler, auch und gerade die wechselnden und berührenden (Licht-)Stimmungen machten das Meer für die Kunstschaffenden interessant. Vielfältig und spannungsvoll. Gearbeitet wurde, und wird von jeher, mit verschiedenen handwerklichen Techniken und in unterschiedlichen Stilen. So machen gerade die verschiedenen Betrachtungsweisen – wie auch die der zu sehenden Kunstwerke – diese Ausstellung interessant. Hier sind es Pastelle von Helene Varges, die mit zartem Licht Blicke auf die See vor Sylt werfen, oder die Dünenlandschaft bei Westerland von Magnus Weidemann, die vertraute Motive zeigen, dort ist es eine Szene am Meer von Hannchen Hönscheid oder ein Dreimaster von Ute Kramer, die einen Ort soweit abstrahieren, dass ein Raum zur Anregung eigener Gefühle für das Meer und seine Leuchtkraft beinahe zwangsläufig frei wird. See und Insel als ein faszinierender Freiraum für Gefühle.

www.soelring-museen.de

 

Nolde Museum Seebüll – Ausstellung und Malschule

Mit ihrem Garten in Seebüll schufen Ada und Emil Nolde ihr persönliches kleines Paradies. Seebüll – mit Garten und Nolde Museum – liegt im hohen Norden Nordfrieslands, unweit der dänischen Grenze. In dieser weiten Landschaft, einem Meer aus grünem Grasland, fand der Künstler viele seiner Motive und Inspirationen.

Dank der erhaltenen Aufzeichnungen Emil Noldes pflegen die Gärtner den historischen Bauerngarten noch heute ganz im Sinne seines Schöpfers – so, wie Nolde ihn einst entworfen hat. Der Garten ist eine farbenprächtige Oase, die von Frühling bis Herbst in voller Blüte steht. Hier wachsen Stauden wie Rittersporn, Türkischer Mohn, Schwertlilien und Storchschnabel – und natürlich eine Vielzahl bunter Blumen. „Die Farben der Blumen zogen mich unwiderstehlich an (…) die Reinheit dieser Farben, ich liebte sie (…)“, schrieb Emil Nolde einst. In diesem Garten entstanden zahlreiche Aquarelle von großer Leuchtkraft und Intensität, während er seine Ölbilder zumeist im Atelier malte.

Seebüll war für Emil Nolde und seine Frau Sommerresidenz, Rückzugsort und ein Ort intensiven Naturerlebens. Heute ist es zudem ein lebendiges Kunsterlebnis mit wechselnden Ausstellungen und einem vielseitigen Kursprogramm in der Malschule. Hier können Besucherinnen und Besucher selbst kreativ werden. Ein Kurs mit dem Titel „…ein Meer voller Blumen“ ist dabei sowohl Thema als auch Versprechen: Bei gutem Wetter wird im Garten gemalt. Mit farbstarken, leuchtenden Aquarellfarben entstehen Bilder, die mit weitem, flächigem Farbauftrag die vom Wind bewegte Landschaft widerspiegeln. Kreide oder Scribtol setzen zusätzliche Akzente. So entstehen lebendige Blumen- und Landschaftsbilder, die die besondere Weite Nordfrieslands einfangen. Weitere Kurse tragen Titel wie „Mein Garten voller Blumen“ oder „Drehungen wild und wirbelnd“.

Auch die aktuelle Sonderausstellung im Nolde Museum widmet sich der Kunst des Aquarells: Unter dem Titel „Anselm Kiefer – Wasserfarben“ präsentiert Seebüll 2025 die erste Aquarell-Ausstellung von Anselm Kiefer in Deutschland. Bis Ende August 2025 sind 21 Werke des international renommierten Künstlers zu sehen. Nolde gilt als Meister des Aquarells – Kiefer führt diese Tradition fort und verdichtet in seinen Arbeiten Themen wie Vergänglichkeit, Erinnerung und Identität.

www.nolde-museum.de

 

Führungen zu Rungholt und dem Leben an der Küste - Museumsverbund Nordfriesland

Der ewige Kampf des Menschen um Land und gegen das Meer prägten Kultur und Lebenswelt der Küstenbewohner - das zeigt die Dauerausstellung "Halligen, Deich und Meer: Geschichte und Kultur der Nordfriesen" im Nordfriesland Museum Husum / Nissenhaus. Sturmfluten und Landverlust stehen dabei sicher an erster Stelle, aber auch das Leben auf den Halligen und Fischfang (viele Jungen und Männer verließen ihre Heimat für eine bestimmte Zeit und verdienten Geld auf holländischen Flotten im Nordmeer). Das Museum bietet verschiedene Führungen durch diese Ausstellung an, darunter eine Gewandführung und einem Experten für Küstenschutz und Deichbau. Apropos Sturmflut: Sag Nordsee, und die Leute denken meist auch an Rungholt, diesen sagenhaften Ort, der "Stadt", die einst in einer mörderischen Orkanflut unterging. In weiten Teilen ein Mythos und in den vielen Überlieferungen und Erzählungen gewiss auch überhöht dargestellt, doch Forschende finden immer mehr und setzen mit Fundstück für Fundstück - wie Puzzleteil um Puzzleteil - ein zunehmend deutlicheres Bild zusammen. Kaum ein Ort beziehungsweise eine Katastrophe bewegt und fasziniert die Menschen so sehr wie "Rungholt - das Atlantis in der Nordsee", und es tut das bis heute. Warum ist das so, warum hat "Rungholt" einen so hohen Stellenwert, was treibt uns Menschen noch heutzutage so damit um? Im Rahmen einer Gewandführung führt der Museumsführer als Bewohner Rungholts durch die Rungholt-Abteilung im Nordfriesland Museum (Husum) / Nissenhaus. Längst sind hier viele Fundstücke - zu sehen sind zum Beispiel Krüge und Töpfe, Schmuck und Waffen und Knochen - zu einer faszinierenden Ausstellung zusammengetragen und haben den Ort Rungholt und die Lebenswelt der damaligen Zeit erklärt. Oh doch!, sie haben Etliches gefunden, die Forscher und die Wattwanderer, und nie war alles Fiktion allein oder nur Ballade. In den vergangenen Jahren wurde die Ausstellung um viele Exponate erweitert. Und darauf kann man gespannt sein: In den kommenden Monaten wird die Rungholtausstellung modernisiert werden und dann noch größer, schöner und faszinierender sein. Es ist viel mehr als eine reine Sammlung dessen, was irgendwo im Wattenmeer gefunden wurde. Es ist ein Eintauchen in diese Lebenswelt, so hochentwickelt und doch dem Untergang geweiht, die den Besucher ganz nah heranbringt, und im Rahmen einer Gewandführung eben lebendig werden lässt.  

 www.museumsverbund-nordfriesland.de        

Weitere Informationen zum Urlaub an der Nordsee Schleswig-Holstein:

www.nordseetourismus.de

 

Bilder zur Verwendung - nur in Verbindung mit einer Berichterstattung und unter Angabe des Bildnachweises:

Download:

Steinzeitpark Dithmarschen

Ausstellung (C) Steinzeitpark Dithmarschen

Leben im Mesolithikum (C) Steinzeitpark Dithmarschen

Steinzeitdorf (C) Steinzeitpark Dithmarschen

 

Sylt Museum

Meresleuchten Varges Helene (C) Sylt Museum

Meeresleuchten Varges Helene 2 (C) Sylt Museum

Meeresleuchten Plakat

 

Nolde Museum Seebüll

Bildersaal (C) Foto D. Dunkelberg Nolde Stiftung Seebüll

Malschule Seebüll (C) Storyfischer

Nolde Garten (C) Foto Christine Sieber Nolde Stiftung Seebüll

 

Museumsverbund Nordfriesland

Interaktives Model (C) Gesche Biermann - Museumsverbund Nordfriesland

Rungholtführung Till Zimmermann (C) Museumsverbund Nordfriesland

 

Weitere Bildmotive zur Nordsee Schleswig-Holstein finden sich in der Bilddatenbank.  Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen.

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