Bislang war es oft schwierig, die exakte Fundstelle und den Zustand des Tieres zu übermitteln. Dank der neuen „Robben.App“ und der Standortfunktion von Smartphones ist die Kommunikation an die Seehundjäger*innen nun simpler, schneller und genauer geworden. Schleswig-Holsteins Küstenlinie erstreckt sich auf über 1.100 Kilometer (davon 541 km Ostsee, 466 km Nordsee, 103 km Tideelbe), zahlreichen Inseln und Halligen sowie 3.938 Quadratkilometer Küstenniederungen. Diese riesigen Flächen sind in 19 Gebiete aufgeteilt, die von rund 55 Seehundjäger*innen betreut werden, wovon 10 an der Ostseeküste und zwei an der Unterelbe aktiv sind.
„Mit der Robben.App landen alle wichtigen Infos schnell und direkt an der richtigen Stelle, um ein Tier zügig finden und ihm helfen zu können. So können alle Einheimischen und Urlaubsgäste dazu beitragen, dass es den Robben und Walen an unseren Küsten gut geht“, freut sich Armin Jeß, der das App-Projekt in der Nationalparkverwaltung betreut.
Die Meldung von verlassenen, erkrankten oder toten Meeressäugern ist sehr wichtig. Oft ist nicht sicher, ob ein Tier wirklich Hilfe benötigt, da dies nur die fachkundigen Seehundjäger*innen entscheiden können. Als ausgebildete Fachleute wissen sie genau, wie man sich dem Tier nähert, wie ihm am besten geholfen werden kann und was mit toten Tiere geschieht. Verlassene Jungtiere werden zur Seehundstation nach Friedrichskoog gebracht. Einige der Totfunde werden vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung untersucht, um mehr über die Todesursache zu erfahren.