Die Bundesfreiwillige Elisabeth Kirchhoff wird für diese Saison bis in den Oktober hinein die auf Hallig Norderoog rastenden und brütenden See- und Küstenvögel beobachten und kartieren. Bereits seit dem 27. März ist die Vogelwartin im Einsatz auf der ca. zehn Hektar großen Hallig und beobachtet die Vögel. Diese Aufgabe ist sehr wichtig, denn so lassen sich entlang der gesamten Küste, wo ebenfalls Vogelkartierungen durchgeführt werden, Rückschlüsse auf die Entwicklungen der Vogelpopulationen schließen. Hallig Norderoog spielt dabei eine besondere Rolle, denn auf ihr brüten regelmäßig die Brandseeschwalben.
Nachdem letztes Jahr sehr viele dieser Vögel das Vogelgrippevirus nicht überlebt hatten, ist es dieses Jahr umso wichtiger, zu schauen, wie viele Schwalben dieses Jahr erfolgreich brüten können. Sollten die Küken schlüpfen können, muss die Vogelwartin notieren, welche Fische an die Kleinen verfüttert werden. So sollen die Brutbedingungen verbessert werden und somit den Fortbestand sichern.
Seit 1909 ist die Hallig im Privatbesitz des Verein Jordsand. Da heutzutage an der Küste so gut wie keine Ausweichflächen für bodenbrütende Seevögel mehr zu finden sind und bei zunehmendem Tourismus Rückzugsgebiete für Tiere immer wichtiger werden, steckt der Naturschutzverein viel Energie und Geld in den Schutz der Hallig und seiner gefiederten Bewohner. Mehr als 40 Jahre lang sicherte der Verein Jordsand die Hallig mit selbstgebauten Lahnungen vor Sturmfluten. Diese wurden jeden Sommer von freiwilligen Helfer:innen in Handarbeit errichtet. Mittlerweile bildet der vorgelagerte Norderoogsand einen natürlichen Schutzwall für die Hallig. Der Zustand der Hallig wird jedes Jahr vor der Brutzeit durch eine gemeinsame Begehung mit Mitarbeiter:innen des Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) neu bewertet.